Die Entscheidung, ob ein Kind ein Mädchen oder ein Junge wird, wird von der Natur gefällt. Was es bedeutet, männlich oder weiblich zu sein ist hingegen weitgehend beeinflusst von der jeweiligen Kultur und Gesellschaft, in der ein Kind aufwächst und den damit verbundenen geschlechterspezifischen Erfahrungen (Zitat aus dem bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan; Punkt 6.2.2 Mädchen und Jungen – Geschlechtersensible Erziehung). Mädchen und Buben sollen, unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht, ihre Fähigkeiten und Interessen entwickeln können. Auch für Mädchen und Buben untypische Verhaltensweisen werden beobachtet, akzeptiert und gefördert.
Im Kitaalltag bedeutet dies, durch Beobachtung und mit großer Feinfühligkeit Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen, einengende Klischees zu erkennen, gegenzusteuern und jedes einzelne Kind in seiner Individualität ganzheitlich zu fördern.
Wichtig ist uns auch, dass wir Mädchen und Buben zu allen Bildungsbereichen gleichermaßen Zugang verschaffen (z. B. auch Mädchen wird das Arbeiten mit Werkzeug angeboten, auch Buben dürfen sich in verschiedenen Rollen ausprobieren).
Bildungsprozesse werden immer im Kontext mit ihrer Umwelt vollzogen. Wir wollen für Mädchen und Buben unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht eine Umgebung schaffen, in der sie durch entdeckendes Lernen, Lernen am Modell oder Lernen im Spiel ständig neue Erfahrungen gewinnen und so ihre eigene Persönlichkeit entwickeln können.